Der Protest zog zunächst, ohne die sonst von Demonstrationen gewohnt lauten Rufe durch die Freiburger Innenstadt und versammelte sich schließlich für eine Kundgebung am Augustinerplatz. Vielfach wurde der stetige Prozess der Aufklärung in Redebeiträgen thematisiert, jedoch kaum konkret auf aktuelle Inhalte und Problematiken eingegangen. Über alle Redebeiträge hinweg manifestierte sich ein gewisser Weitblick für die Fülle an Themen, welche die Bestrebungen des Protests beinhalten: Angefangen mit der dringenden Notwendigkeit von freier und kritischer Wissenschaft für eine funktionierende Demokratie, über die Problematik des wachsenden Rechtspopulismus in der Gesellschaft, welche nicht zuletzt in am kommenden Sonntag in Frankreich auf der Prüfstand gestellt wird, bis hin zur Forderung der Wahrung und Förderung von Internationalität. Eine Internationalität welche in Baden-Württemberg, mit der geplanten Einführung von Studiengebühren, weg zu brechen droht. Dies und die Wichtigkeit von Diversität, Inklusion und der Bemühung um soziale Gerechtigkeit im Wissenschaftsbetrieb haben wir in unserem Redebeitrag betont. Themen, die leider in anderen Redebeiträgen zu kurz kamen.
Am Rande der Kundgebung tauchten einige Menschen auf, bei denen nicht klar wurde, was sie auf dieser Veranstaltung zu suchen haben. Angebliche "Aufklärung" über die Wahrheit rund um die Anschläge auf das World Trade Center in Form von Verschwörungstheorien steht all dem, für was der March of Science steht, diametral gegenüber. Hier wäre eine deutlichere Abgrenzung von Seiten der Organisator*innen wünschenswert gewesen, eine große Bühne wurde ihnen aber nicht geboten.
Auch nächste Woche gehen wir, die Studierenden der Universität Freiburg, auf die Straße um gegen die Wiedereinführung von Studiengebühren für internationale Studierende und das Zweitstudium zu demonstrieren. Damit möchten wir ein Zeichen gegen nationale Abschottung und für einen offenen, internationalen und gleichberechtigten Austausch in der Wissenschaft und an Universitäten setzen.