Stellungnahme: Freiburger AStA bringt antisemitischen Brief zur Anzeige
Der Freiburger AStA erhielt am 15.11.2018 einen Brief mit antisemitischen Inhalten. Der Brief wurde zur Anzeige gebracht, auch andere ASten sind nach aktuellem Wissensstand betroffen.
Der Freiburger AStA erhielt am 15.11.2018 einen Brief (Poststempel 14.11.) von der "Antiimperialistischen Front" (laut Absender ansässig in Hamburg).
Dieser Brief fordert:
"Schluß mit den 'Wiedergutmachungs'leistungen an Israel , [sic!] denn 1. Israel terrorisiert die Palästinenser dauerhaft in völkerrechtswidriger Weise ;[sic!] 2. wir müssen für etwas zahlen, über das wir nicht reden dürfen - s. Rückseite !" Die angekündigte Rückseite bietet Holocaustleugnung in Reinform. Der Brief endet damit, dass die Auschwitzprozesse als "Schauprozesse" bezeichnet werden. Dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wird in traditioneller antisemitischer Manier unterstellt, Teil einer Verschwörung gewesen zu sein, die zur Ermordung des Hauptbeschuldigten geführt habe.
Dieser Brief ist ein Paradebeispiel für verschiedene Spielarten des Antisemitismus. Er stützt sich auf ein verbreitetes antisemitisches, antizionistisches und antiamerikanisches Denken und versucht dieses mit Zahlen und vermeintlichen Fakten zu untermauern. Der Versuch, die eigene antisemitische Ideologie zu legitimieren, resultiert in der Leugnung der Shoa und der Anzahl der während ihr ermordeten Jüdinnen und Juden.
Der AStA der Universität Freiburg stellt sich gegen jeden Antisemitismus, egal in welcher seiner Formen er auftritt. Die Shoa, das abscheulichste Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu leugnen oder zu relativieren ist nicht nur widerlich, sondern dazu strafrechtlich relevant. Aus diesem Grund hat sich der AStA dazu entschlossen, diesen Brief zur Anzeige zu bringen.