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Rede zur Eröffnung des akademischen Jahres 2015

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Studierende
ein weiteres akademisches Jahr ist vorüber, ein neues beginnt. Zeit, zu bilanzieren und in die Zukunft zu blicken.

Im letzten Jahr hat sich ja einiges getan. Das wohl offensichtlichste Ereignis ist die Eröffnung der neuen UB im Probebetrieb. Endlich durften die Studierenden das sagenumwobene und vielkommentierte Gebäude betreten und besichtigen. Und wir waren erfreut: Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir von Seiten der Universität einmal mit so einer hochqualitativen Ausstattung geehrt würden. Diese Designersessel und Riesenbildschirme finden sich nicht mal bei den Dekan*innen in den Büros. Es ist schön, dass auch mal Wert auf den Komfort der Studierenden gelegt wird. In der Cafeteria wird sogar Wein ausgeschenkt, wir werden also perfekt auf das Elite-Leben nach dem Studium vorbereitet, wir können uns an gewisse Standards gewöhnen.

Doch nicht nur dafür sind wir dankbar. Endlich findet auch in Rektoratskreisen ein Thema Beachtung, das vielen Studierenden schon lange am Herzen liegt: Der Zugang für Geflüchtete zu Unis. Das Rektorat nimmt sich der Sache an und sorgt dafür, dass die Initiative der Studierenden ‚Uni für alle‘ auch außerhalb dieser Universität bekannt wird. Ist das nicht schön, dass wir hier an der Uni an einem Strang ziehen? Nur gemeinsam können wir etwas bewegen, Studierende, Lehrende, Verwaltende, technisch Arbeitende und Entscheidungstragende zusammen. So können wir auch die Themen, die die gesamte Gesellschaft betreffen, angehen.

Weiter freuen wir uns, dass die Universität sich um die Sicherheit unserer Sachen sorgt. In den letzten Monaten wurden häufig die Schließfächer im KG iV aufgebrochen. Nun wurde entschieden, die gleichen Schließfächer wie in der UB zu nutzen. Auch Überwachungskameras sind im Gespräch. Natürlich ist verständlich, dass Studierende nicht in diesen Prozess einbezogen werden, schließlich sind wir ja keine Sicherheitsexpert*innen, und solche Angelegenheiten passieren ja traditionsgemäß unter Verschluss.

Doch warum sind wir immer noch nicht zufrieden und beschweren uns immer wieder?

Das liegt  vielleicht daran, dass wir  doch nicht so einverstanden sind mit Schließfächern, die man nur 14 Stunden benutzen kann oder mit Überwachungskameras. Vielleicht haben wir ja andere Vorschläge für die Sicherheit der Schließfächer. Das hat bisher aber niemanden interessiert. Stattdessen werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt, bzw. im gerade genannten Fall nur einbezogen, wenn wir explizit betonen, dass auch Studierende daran mitarbeiten wollen. Vermutlich hätten wir nicht mal was davon mitgekriegt, gäbe es nicht die eine oder den anderen Studierende*n, die gleichzeitig auch Mitarbeitende sind.

Dass ‚Uni für alle‘ bei weitem nicht so sehr vom Rektorat unterstützt wird, wie sie es nach außen erscheinen lassen wollen, ist ein weiteres Problem. Ein Vorzeigeprojekt der Uni, aber die Studierenden, die das Projekt initiiert haben und ausarbeiten, kriegen Steine in den Weg gelegt. Nachdem es nämlich erst heißt, das Projekt kann umgesetzt werden, erhalten wir später die Mitteilung, dass die Geflüchteten nur einen kleinen Teil des Uni-Angebots nutzen dürfen. Das stellt das komplette Konzept, in dem es darum geht, den Geflüchteten den Zugang zu erleichtern und sich willkomen zu fühlen, komplett auf den Kopf. Aber es scheint zu reichen, wenn so ein Projekt eine gewisse Wirkung nach außen erzielt.

Auch die UB scheint eher für die Außenwirkung konstruiert worden zu sein. Dass die Studierenden zwar gerne in bequemen Sesseln sitzen, allerdings das viele Geld vielleicht lieber in Schallschutzmaßnahmen oder mehr Barrierefreiheit investiert gesehen hätten, scheint zweitrangig. Ein bisschen Barrierefreiheit ist schön, aber noch schöner ist, wenn das möglichste getan wird, um wirklich möglichst allen Menschen den Zugang zu Bildungsangeboten gleichrangig zu ermöglichen. Und obwohl wir die Ellenbogenmentalität der späteren Berufswelt dadurch jetzt schon kennenlernen, hätten wir es lieber gesehen, wenn die Bibliothek ein paar mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Damit man auch wirklich einen Platz zum lernen hat, denn das sollte es sein, worum es geht. Nicht der Zwang, möglichst früh da zu sein um konkurrenzfähig zu bleiben.

Auch dass Studierenden die Fähigkeit abgesprochen wird, selbst zu entscheiden, ob sie eine Veranstaltung mit ihrer physischen Anwesenheit bereichern, oder ob sie lieber zu Hause lernen können, ist etwas, das in diese Kategorie fällt. Die Entscheidungsträger*innen scheinen besser zu wissen, was für die Studierenden gut ist und was nicht. Oder dass nur Studierende, die nebenher Verpflichtungen wie z.B. eine Familie haben, und deshalb auf Flexibilität angewiesen sind, einfach nicht zu den Anforderungen der Arbeitswelt passen und deshalb von vornherein keine Chance erhalten, Seminare zu bestehen, in denen Anewesenheitszwang herrscht.

Das sind nur einige Beispiele, die ein größeres, übergeordnetes Problem thematisieren: Zum Einen die Kommunikation zwischen universitären Stellen und den Studierenden. Und zum Anderen die „Partizipations“möglichkeiten der größten Statusgruppe der Uni. Manchmal bekommt man als studierende Person den Eindruck, wir würden als nur um des Protestes Willen protestierende, ein bisschen nervige Jugendliche gesehen, die halt erst noch lernen müssen, wie die echte Welt funktioniert. Das fängt dabei an, davs Studierenden in universitären Gremien wie z.B. dem Senat stark unterrepräsentiert sind und geht damit weiter, dass Entscheidungen getroffen werden, ohne nach der Meinung der Studierenden überhaupt gefragt zu haben. Und wenn den Studierenden mal Gehör geschenkt wird, wird oft nur halbherzig umgesetzt, was wir verlangen. Ich denke da gerade an die "Zivilklausel", die durch ihre weiche Formulierung ihren Sinn verliert. Eine Umsetzung studentischer Ideen sieht anders aus.
Soweit die Bilanz, nun der Ausblick. Dieser Ausblick besteht eigentlich nur aus einer Binsenweisheit: Sich die Fehler und Probleme der Vergangenheit zu Herzen zu nehmen und nicht weiter zu wiederholen.
Natürlich hoffe ich jetzt, dass diese Rede zu einer Verbesserung der Kommunikation zwischen universitären Stellen und Studierenden führt . Dass wir in Zukunft von vornherein in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden, dass wir auch unsere Vorschläge für die Gestaltung der Uni einbringen können, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Und dass wir mit unseren Anliegen nicht durch z.B. ein Hin- und Herschieben der Zuständigkeiten und Verantwortungen hingehalten und blockiert werden. Konkret heißt das: Schicken Sie uns eine Mail, wenn eine Entscheidung bevorsteht! Schildern Sie den Sachverhalt, und fragen Sie uns, was wir davon denken. Und dann: Zeigen Sie mehr Kooperation bei der Umsetzung unserer Forderungen.
Ich hoffe, dass wir Studierende endlich ernst genommen werden.
Danke.

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