Petitionsübergabe an Rektor Schiewer
Uni Freiburg will Abzug klimaschädlicher Geldanlagen
Die Initiative Fossil Free Freiburg übergibt 1170 Unterschriften an Rektor
Freiburg, 21.04.2016
Der Rektor der Universität Freiburg Prof. Dr. Dr. h.c. Schiewer soll Schritte in Richtung eines klimafreundlichen Anlagekonzeptes entwickeln. Dies beschloss, laut Angaben des Rektors, die gestrige Rektoratssitzung und reagiert somit positiv auf die Forderungen von Studierenden der Uni nach einem Abzug von Investitionen in den Kohle-, Öl-, Gas- und Nuklearsektor.
Am selben Tag übergab die Initiative Fossil Free Freiburg unter Beisein der Badischen Zeitung und der Zeitung Der Sonntag eine Petition mit 1170 Unterschriften an den Rektor Schiewer, welche die Forderungen unterstreichen.
Janine Heitzmann von FF Freiburg sagte zu der Entscheidung: „Nun muss ein verbindlicher Zeitplan für ein Divestment entwickelt und veröffentlicht werden. Wir freuen uns über die positiven Signale der Unileitung, müssen aber sicher gehen, dass diesen Worten Taten und ein verbindlicher Senatsbeschluss folgen.
Herr Schiewer äußerte sich insgesamt positiv über die Divestment-Bewegung. Im Anschluss an die Petitionsübergabe teilte er mit, er habe nun den Auftrag zu untersuchen, wo fossile Investments der Uni liegen und wie ein schrittweises Divestment-Szenario aussehen kann. Er würde sich nun persönlich für die Umsetzung einsetzen und denkt, dass die Universität Klimaschutz vor Profitgedanken stellen sollte. Außerdem wünsche er sich, dass der Schritt Richtung klimafreundlichen Geldanlagen auch von der Stadt gegangen wird.
„Unsere Uni könnte die erste Universität Deutschlands werden, die sich der Divestment-Bewegung anschließt. Wir werden den weiteren Prozess genau verfolgen und auch unsere Kampagne in der Stadt fortführen. Denn eine sich nach außen als besonders umweltbewusst darstellende Stadt und Region sollte auch bei ihren finanziellen Anlagen nicht von Klimakillern wie der Kohleindustrie profitieren”, so Janine Heitzmann.
Die Kampagne in Freiburg ist Teil einer internationalen Bewegung. Weltweit verpflichteten sich bereits über 500 Institutionen mit einem Gesamtvermögen von $3,4 Billionen, klimaschädliche Investitionen zu beenden. Namhafte Universitäten, wie die Glasgow und Oxford University in England, die Chalmers University in Schweden, die University of Sidney in Australien oder die Washington University in den USA, haben sich bereits zu einem Divestment entschlossen. Die Bewegung fordert auch Städte, Banken, Kirchen und Stiftungen zum Handeln auf, um der fossilen Industrie die soziale Akzeptanz für ihr Geschäftsmodell, das mit einem sicheren Weltklima unvereinbar ist, zu entziehen.
Pressestimmen dazu:
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/rektor-schiewer-will-geldanlagen-der-uni-ueberpruefen
https://rdl.de/beitrag/uni-freiburg-will-abzug-klimasch-dlicher-geldanlagen#