Referat für Hochschulpolitik (HoPo)
Herzlich Willkommen auf der Seite des Hochschulpolitischen Referats! Hier findet ihr Infos zu unserer Arbeit sowie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen.
Aktuelles
Hier findet ihr alle aktuellen vorhaben und Veranstaltungen des Referats, bald steht hier wieder mehr ;)
Disclaimer:
Personen, die rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von den Veranstaltungen ausgeschlossen.
Selbstverständnis
Die aktuelle hochschulpolitische Lage in Baden-Württemberg ist höchst desolat. Von der Wiedereinführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer*innen und Personen, die ein Zweitstudium durchführen, über die Einschränkung des politischen Mandats der Verfassten Studierendenschaft bis hin zu den Problemen rund um die Bologna-Reform und die damit einhergehende verschärfte Abwertung von Bildung, die nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit der gesamtgesellschaftlichen Verwertungslogik stehen, sehen wir überall Besserungsbedarf. Zugleich herrscht bei vielen Betroffenen - den Studierenden - ein großes Desinteresse gegenüber diesen Themen, weshalb wir weitere Aufklärungsarbeit für eine wichtige Angelegenheit erachten.
Nachdem das Referat für Hochschulpolitik für einige Zeit unbesetzt geblieben ist, möchten wir es angesichts dieser aktuellen Debatten und Reformen wieder aufleben lassen. Dabei möchten wir uns zwei Schwerpunkte setzen: Einerseits die Aufklärung über aktuelle und langfristige Themen der Hochschulpolitik wie das (allgemein-)politische Mandat, Hochschulfinanzierung (Studiengebühren etc.), Anwesenheits- und Attestpflicht. Dazu werden wir im kommenden Jahr Veranstaltungen wie Vorträge und Podiumsdiskussionen veranstalten und Anträge für den StuRa ausarbeiten.
Andererseits wollen wir darüber hinaus auch Menschen dazu ermutigen, sich im Rahmen der Verfassten Studierendenschaft zu engagieren. Dazu möchten wir in erster Linie Handreichungen zu den Strukturen und wichtigsten Themen der Freiburger Hochschulpolitik herausgeben. Auch werden wir uns um ein Seminar bezüglich der Schulung von Studierenden für die anstehende Systemakkreditierung bemühen. Natürlich sind wir für weitere Ideen offen und freuen uns, wenn ihr uns unterstützen möchtet!
Ab dem 06.07.2018 treffen wir uns wieder regelmäßig freitags um 18 Uhr im Studierendenhaus in der Belfortstraße 24, Konf 3 (2. Stock). Wenn ihr mitmachen möchtet, kommt einfach vorbei oder schickt uns eine Mail an referat-hopo@stura.uni-freiburg.de.
Vergangene Veranstaltungen
Veranstaltungsreihe: Never Again! Aktionstage gegen autoritäre und faschistische Tendenzen!
Unter dem Motto "Never again!", finden, angestoßen durch den fzs (freier Zusammenschluss der Studierenden), im Januar bundesweit Aktionstage gegen Faschismus und autoritäre Tendenzen statt (siehe never-again.blog).
Die Never Again! Aktionstage gegen faschistische und autoritäre Tendenzen in Freiburg sind Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von:
Radio Dreyeckland (www.rdl.de)
Referat für Hochschulpolitik (www.stura.org/gremien/referate/hopo)
Referat gegen Antisemitismus (www.stura.org/gremien/referate/gegenantisemitismus)
Infoladen Freiburg (www.kts-freiburg.org/infoladen)
Die Veranstaltungen:
Sonntag, 13.01.2019, 15:00, KTS Freiburg (Baslerstr. 103)
Café Libros mit Input: Tyrannei der Bürokratie
Weil nicht jeder Montags oder Mittwochs von 18-20 Uhr Zeit hat in den Infoladen zu kommen und manche Bücher einfach mehr Zeit brauchen, lädt heute der Infoladen bis zum Abend, zum diskutieren, lesen, spielen, basteln und lernen ein. Diesmal mit Input zu: Tyrannei der Bürokratie!
Es gibt lecker Espresso und bestimmt auch leckeren Kuchen. Dieses mal garantiert: Ein Input zur Tyrannei der Bürokratie und Bürokratie de Tyrannei. Einige Gedanken zum Zusammenhang Bürokratie, Fließband, Autorität und Faschismus.
Potential für Livemusik und/oder Miniworkshops gibt es immer. Von uns im Angebot: Führungen durch den Infoladen, Verschlüsselung für Email und Instant Messenger und was uns noch so einfällt. Wenn ihr selber was auf dem Herzen habt, kommt damit vorbei!
Wir freuen uns auf euch!
Mittwoch, 16.01.2019, Uni Freiburg HS 1009 20Uhr: Klaus Bittermann referiert über
Eike Geisel: Die Wiedergutwerdung der Deutschen - Essays & Polemiken
»Some of my best friends are German«, machte sich Eike Geisel gerne über das antisemitische Stereotyp lustig, demzufolge einige Juden zuden besten Freunden zählen. Eike Geisel war aber nicht nur ein unnachgiebiger Kritiker des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches und der Entsorgung deutscher Vergangenheit, sondern machte als Historiker mit seinen Arbeiten u.a. über den jüdischen Kulturbund und das Berliner Scheunenviertel auf sich aufmerksam.Dieser Band versammelt Geisels große essayistische Arbeiten wie über den Antisemitismus des »anderen Deutschland« und den Mythos vom Widerstand des 20. Juli. Klaus Bittermann referiert Eike Geiselswichtigste Thesen und ihren Entstehungszusammenhang.
Eike Geisel (1945-1997) war Soziologe, Buchautor, Journalist,Übersetzer, Kurator, Filmemacher und Historiker. Seine scharfen Essays und Polemiken lösten teilweise große Kontroversen aus. Er starb am 6.August 1997.
Klaus Bittermann ist Verleger der Edition Tiamat, in der die politischen Essays von Eike Geisel erschienen sind. Er ist außerdem Buchautor, Journalist und schreibt für die Tageszeitung und den Tagesspiegel.
Donnerstag, 17.1.19, 20 Uhr KTS Freiburg (Baslerstr. 103)
"Ist der Ruf erst ruiniert..."
Die Deutsche Burschenschaft in der völkisch-autoritären Sammlungsbewegung
Noch vor gut zehn Jahren drohte für die "Deutsche Burschenschaft", dass sie in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwindet. Mit dem Einzug der AfD in die Parlamente jedoch ergaben sich für die elitären und nationalistischen Studenten neue Karriereoptionen. Ein Blick auf die Entwicklung des aktuellen Rechtstrends zeigt: die Burschenschaftler haben dabei an wichtigen Stellen mitgewirkt.
Sonja Brasch zeigt auf, warum die Verbinder strukturell und historisch für die rechte Sammlungsbewegung relevant sind und an welchen Stellen sie zu finden sind.
Montag, 21.01.2019, 18:00, KTS Freiburg (Baslerstr. 103)
Lesekreis Theorie und Praxis
Letzten Herbst entstand die Idee ein Lesekreis zu starten, um den Theoretischen Unterbau für alltägliche Politik und Autonomie zu stärken. Nach einer längeren Testphase im Rahmen des Infoladens wollen wir nun alle Einladen die Lust dazu haben mit uns Texte zu Lesen!
Der LKA funktioniert folgendermaßen: Text und Diskussionstermin werden im voraus im Koraktor angekündigt, wir wollen uns einmal im Monat am Montag im Infoladen Treffen. Bei interesse lest ihr den Text im voraus, kommt vorbei und dann diskutieren wir über den Text.
Am 21. Januar geht es, im Rahmen der Aktionstage -Never Again! Gegen Faschismus und autoritäre Tendenzen- um -Erziehung nach Ausschwitz- von Theodor W. Adorno (ca. 10 Seiten). Den Text bekommt ihr hier: https://www.staff.uni-giessen.de/~g31130/PDF/polphil/ErziehungAuschwitzOffBrief.pdf
Diesen Herbst und Winter geht es inhaltlich um die Mittel praktischer Politik vor dem Hintergrund anarchistischer Theorie. Also um Form und Ziel direkter Aktion, natürlich wird es dabei auch um das Thema Gewalt gehen. Damit es aber nicht nur darum geht was ältere Texte wissen, lesen wir zwischen drin immer aktuelle Texte zu momentan stattfinden Diskussionen in der radikalen Linken.
Eine kleine Vorschau der noch kommenden Texte: 5. Anarchismus und Gewalt (Errico Malatesta)
Danach folgt die nächste Texserie die wir uns am 21. Januar gemeinsam überlegen werden
P.S: Alle Texte die wir lesen sind frei Verfügbar, wir versuchen trotzdem ein paar Exemplare zum mitnehmen im Infoladen bereit zu halten.
Donnerstag, 24.1.19, 20 Uhr KTS Freiburg (Baslerstr. 103)
Vortrag: Strafsystem Bildung - Disziplinierung zur Konformität oder Erziehung zur Mündigkeit?
Sorgt unser Bildungssystem dafür, dass soziale Ungleichheiten abgebaut werden und ermöglicht es Menschen, an der Gestaltung der Gesellschaft teilzunehmen? Oder sorgen die Institutionen dafür, dass Schüler*innen und Student*innen systematisch geformt und an eine vermeintliche Normalität angepasst werden?
Nicht erst nach den Reformen der letzten 20 Jahre stellt sich die Frage, ob Bildungsprozesse in all ihrer Vielfalt als an sich wertvoll, als Selbstzweck und autonomiefördernd begriffen werden oder ob sich ihr (finanzieller) Wert nur nach evaluierbarem Output bemisst und vorbereiten soll auf eine Praxis der Ein- und Unterordnung.
Kevin Kunze spricht mit uns über gesellschaftliche Konformitäten, Disziplinaranstalten und die Hochschule als Gefängnis. Er studiert (Wirtschafts-)Psychologie, Kulturwissenschaften und Philosophie an der Universität Lüneburg, die sich seit längerem durch eine besonders konsequente Umsetzung unternehmerischer Leitlinien auszeichnet. Seit September 2018 ist er im Vorstand der bundesweiten Studierendenvertretung fzs (freier zusammenschluss von student*innenschaften).
Sonntag, 27.1.19 Platz der alten Synagoge
Gedenkkundgebung zur Befreiung von Auschwitz
Am 27. Januar befreite die Rote Armee vor 74 Jahren die Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz. Auf dem Platz der alten Synagoge Gedenken wir deswegen der Millionen ermordeten des Nazionalsozialismus und sagen: Never Again!
Workshop "Einführung in die Hochschulpolitik"
Ihr habt Interesse an Hochschulpolitik, aber noch keine Ahnung, wie das alles funktioniert?
Am Sonntag, den 8. Juli von 14-18 Uhr veranstalten wir im Studierendenhaus in der Belfortstraße 24 einen Workshop, der Einblicke in verschiedene Bereiche der Hochschulpolitik geben soll. Der ca. vierstündige Workshop richtet sich vorrangig an unerfahrene Studierende, die Interesse an hochschulpolitischen Themen haben. Innerhalb des Workshops wird es die Möglichkeit geben, auf eure spezifischen Fragen einzugehen!
Weitere Informationen erfolgen in Kürze hier und nach Anmeldung per Mail.
Fragen zum Workshop und Anmeldungen bitte per Mail an referat-hopo@stura.uni-freiburg.de
Gerhard Stapelfeldt: Wissensgesellschaft und neoliberale Universität - Entstehung und Struktur
Vortrag am 24. Januar 2018, 20.00 Uhr
Ort: HS 1009 (KG I)
Die Utopie der Bildung versprach einst, daß der Mensch durch seinen Aufstieg zur Gottesebenbildlichkeit sich selbst und seine Welt durch Vernunft zu bilden vermöchte: einem Bildhauer gleich. Bildung ist: höchste theoretische Einsicht in die Welt als Ganze, praktische Verwirklichung des Menschen als Menschen, der Gesellschaft als eines vernünftigen „Vereins freier Menschen“ – so daß der Mensch sich seiner selbst und seiner Verhältnisse bewußt ist. Als Prozeß ist Bildung: Welt- und Selbstaufklärung durch das „Ändern der Umstände“ und „Selbstveränderung“ ineins (Marx). Diese Idee wurde geboren in der Antike, radikalisiert in der Renaissance, leitende Utopie in der Epoche der liberalen Aufklärung – um am Ende des 19. Jahrhunderts in der Ausbildung von Menschen zu Maschinenmenschen in einer irrational-rationalen Maschinengesellschaft unterzugehen. Die neueste Gestalt der Negation jener Vernunft-Utopie durch den gesellschaftlichen Fetischismus ist der zur Globalisierung verallgemeinerte Neoliberalismus: die neoliberale Wissensgesellschaft. Die Produktionsstätte des gesellschaftlich analphabetischen Wissens der Wissensgesellschaft ist die neoliberale Universität. In ihr wird der Wissende an eine darwinistische Wettbewerbsgesellschaft angepaßt, die nur Sieger und Verlierer kennt: „Überleben des Erfolgreichen“ und „Selektion“ (Hayek).
Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt lehrte von 1979 bis 2009 am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.
Kontakt
Referent:Christian Kröper Hochschulpolitisches Referatc/o Christian KröperBelfortstraße 2479098 Freiburg referat-hopo@stura-.uni-freiburg.de