Gut beraten im Schulpraxissemester: Geleitete PraxisReflexion (GPR) im Lehramtsstudium
Kurzzusammenfassung:
Wie wirke ich als Lehrkraft, wie komme ich als Mensch rüber? Wie gestalte ich die Beziehung zu Schülern, Kollegen, Eltern? Kann ich führen oder werde ich (vor-) geführt? Wie organisiere ich mich selbst? Muss ich an meiner Stimme und Körpersprache arbeiten? Solche z.T. als existentiell empfundenen Fragen beschäftigen Lehramtsstudierende, wenn sie nach dem Grundstudium 13 Wochen an einer Schule praktizieren müssen. Nicht nur Fachwissen muss oft mühselig erarbeitet und für den Unterricht aufbereitet werden, sondern die Rolle als Lehrkraft soll eingeübt und reflektiert werden. Zudem wuchs in den vergangenen Jahren das Anforderungsprofil im Hinblick auf den Lehrerberuf enorm. Zwar kommt seit WS 2010/11 ein höherer Anteil an berufsbezogenen Elementen in der gymnasialen Lehrerausbildung Baden-Württembergs dieser Entwicklung entgegen, aber wirklich erleb- und spürbar, was Lehrer/in sein bedeutet, ist erst im Schulpraxissemester ansatzweise möglich. Natürlich sind fundierte fachwissenschaftliche und fachdidaktische Kompetenzen als Basis für eine angemessene und methodische Umsetzung des Unterrichtsstoffes unerlässlich. Nur so werden Freiräume für so elementare Aufgaben wie Beziehungsgestaltung und Klassenführung geschaffen. Um die Schulpraktikantinnen und -praktikanten insbesondere in diesem pädagogischen Bereich zu unterstützen, bietet das Zentrum für Lehrerbildung in Kooperation mit sowohl universitären als auch außeruniversitären Einrichtungen (Schulseite) die sog. GPR als eine das Schulpraxissemester reflektierende Begleitung an. Vier Tandems aus erfahrenen Dozentinnen/Dozenten in der Lehrerbildung leiten im Zeitraum zwischen Ende September bis Mitte Dezember jeweils eine Studierendengruppe in vier Sitzungen zu den Themenschwerpunkten „Beziehungsgestaltung“,„Nähe und Distanz“, „Umgang mit Konflikten“ und „Feedback-Kultur“. Im vertraulichen Gespräch und in einem geschützten Raum ohne Leistungsmessung können die Studierenden eigene Erfahrungen anhand von Fallbeispielen durch professionelle Anleitung reflektieren und auf Unterrichts-, Beziehungs- und Kommunikationsmodelle übertragen. Gleichzeitig lernen sie, wie entlastend Hilfe von außen sein kann. Die Evaluationsergebnisse fielen im Hinblick auf diese Zielsetzung stets sehr gut aus.
Reflexion/Evaluation:
Die Reflexion finden Sie hier.