Juso-Hochschulgruppe Freiburg
Die Juso-Hochschulgruppen sind der Studierendenverband der SPD oder der Jusos. Sie arbeiten grundsätzlich unabhängig von der "Mutterpartei" und suchen Lösungen für die konkreten Probleme der Studierenden vor Ort und in ganz Deutschland. Jede* und Jeder* kann bei uns mitarbeiten, ohne dafür Mitglied der SPD sein zu müssen. Wir sind dabei ein linker, feministischer und internationalistischer Richtungsverband und orientieren uns bei unserer Arbeit an diesen Grundwerten.
Die Juso-Hochschulgruppen sind der Studierendenverband der SPD oder der Jusos. Sie arbeiten grundsätzlich unabhängig von der "Mutterpartei" und suchen Lösungen für die konkreten Probleme der Studierenden vor Ort und in ganz Deutschland. Jede* und Jeder* kann bei uns mitarbeiten, ohne dafür Mitglied der SPD sein zu müssen. Wir sind dabei ein linker, feministischer und internationalistischer Richtungsverband und orientieren uns bei unserer Arbeit an diesen Grundwerten. An unserer Universität sind wir in diversen Gremien und Arbeitskreisen aktiv, organisieren daneben aber auch Veranstaltungen zum alltäglichen Leben in der Uni und in Freiburg. |
Die zentralen Anknüpfungspunkte für unsere Arbeit sind dabei der Senat und der Studierendenrat, weshalb wir bei den kommenden Universitätswahlen für diese Gremien mit eigenen Listen antreten. Ihr könnt uns auf Liste 1 in den Senat wählen.
Für die kommende Legislaturperiode haben wir uns dabei für folgende Themen- und Forderungsschwerpunkte entschieden (ein tl;dr gibt es auf https://www.instagram.com/jusohsgfreiburg)
Chancen der Digitalisierung nutzen!
Die Corona-Pandemie hat in den letzten Monaten von Studierenden und Lehrenden viel abverlangt. Präsenzveranstaltungen mussten abgesagt werden und die Lehre in Windeseile digitalisiert werden. Die dabei neu erlangten Erfahrungen und Kompetenzen dürfen jetzt nicht wieder verworfen werden, sondern sollten genutzt werden um die Universität Freiburg dauerhaft gut digital aufzustellen.
Deshalb fordern wir, dass in Zukunft alle Vorlesungen nach der Präsenzveranstaltung auch online zur Verfügung gestellt werden. Dies würde zum Beispiel ermöglichen, dass lange zurückliegende Vorlesungen vor einer Klausur noch einmal abgerufen werden können oder Studierende sich Inhalte die sie nicht verstanden haben noch einmal anschauen können. Auch würde es das Studieren an der Universität Freiburg fairer und sozialer gestalten, da Studierende die an einer Präsenzveranstaltung aufgrund eines Nebenjobs, der Kinderbetreuung, einer Erkrankung oder aus anderen Gründen nicht teilnehmen können, dennoch keine Inhalte verpassen und die gleichen Chancen in Prüfungen haben. Des Weiteren böte die Option, im Krankheitsfall Inhalte digital abrufen zu können, auch einen positiven Beitrag zum zukünftigen Gesundheitsschutz.
Darauf aufbauend muss über weitere Anwendungsmöglichkeiten der digitalen Lehre für eine höhere Lehrqualität nachgedacht werden. Denkbar wären moderierte Frageforen, online Fragerunden, mehr digitale Lehrmaterialien, digitale Möglichkeiten zur Prüfungsvorbereitung und viele weitere.
Die Digitalisierung ist in vollem Gange und wir finden es ist Zeit, dass die Universität Freiburg die daraus resultierenden Chancen aktiv nutzt, um die Lehrqualität und die Chancengleichheit für alle Studierenden zu verbessern.
Keine Studiengebühren!
Wir positionieren uns klar gegen die eingeführten Studiengebühren für internationale Studierende (in Höhe von 1.500 Euro) und für Studierende, die ein Zweitstudium anstreben (in Höhe von 650 Euro im Semester) und fordern deren Abschaffung.
Der Verwaltungsaufwand für die Studiengebühren für nicht EU Bürger:innen steht nicht im Verhältnis zum Nutzen. Studiengebühren widersprechen der freien Berufswahl. Wir lehnen die genannten Zweitstudiengebühren sowie jede andere Form von Studiengebühren grundsätzlich ab. Auch bei Zweitstudierenden soll der Zugang zu einem weiteren Abschluss nicht vom Geldbeutel abhängen. Eine Zweitstudiengebühr schafft und befeuert Chancenungleichheit.
Die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung erfordert das lebenslange Lernen und Flexibilität von Arbeitnehmer:innen. Zweitstudiengebühren behindern die berufliche Neuorientierung und Weiterbildung im Arbeitsleben und benachteiligen Menschen mit weniger Geld.
Für selbstbestimmtes Lernen an der Universität!
Enge, durchgetaktete Studienpläne, die ständige Jagd nach ECTS und ausufernde Bürokratie machen Studierenden das Leben schwer. Das eigentliche Ziel eines Studiums – ein umfassend gebildeter, kritisch denkender Mensch zu werden – tritt immer mehr in den Hintergrund und wird nicht selten durch „Bulimielernen“ abgelöst. Deswegen fordern wir freiere Gestaltungsmöglichkeiten für das Studium. Die Anwesenheitspflicht in Vorlesungen und Seminaren ohne relevante Interaktion muss abgeschafft werden, die Regelstudienzeiten sollten realistisch sein und zum Beispiel der durchschnittlichen Studiendauer entsprechen. Bei Studienortswechseln sollte die Anerkennung von Leistungen erleichtert werden.
Außerdem fordern wir eine Vereinfachung der An- und Abmeldung für Prüfungen sowie der Masterzulassungsverfahren. Prüfungstermine sollten flexibler gestaltet werden können, z.B. durch Ersatztermine. Jeder und jedem Bachelorabsolvent*in muss ein Masterplatz garantiert werden.
Bessere universitäre Infrastruktur ist eine Voraussetzung für gutes Lernen. Wir fordern bedeutend mehr Lern- und Arbeitsplätze. Insbesondere während der Corona-Pandemie aber auch danach müssen die Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek und der Fachbibliotheken verlängert werden. Die Scanner der Uni sollten zudem kostenlos nutzbar sein.
Schließlich fordern wir die Abschaffung der Symptomangabe bei Attesten, da diese in das Persönlichkeitsrecht der Studierenden eingreift und die Entscheidung über die Prüffähigkeit von Ärtz*innen zu medizinischen Laien in Prüfungsämtern verlagert.
Für mehr Bildungsgerechtigkeit an der Uni Freiburg!
Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung. Dies ist für uns, die Juso-Hochschulgruppe Freiburg, ein zentraler Grundsatz.
Der Zugang zu Bildung muss für alle, unabhängig von Herkunft und sozialer Identität, gleichermaßen möglich sein und stärker vom traditionellen Bildungsweg und dem Abitur losgelöst werden. So fordern wir, dass die Zulassungspraxis überdacht wird und eine den Studienbewerber:innen entsprechende Anzahl an Studienplätzen zur Verfügung gestellt werden. Bis dahin setzen wir uns für eine stärkere Berücksichtigung sozialer Kriterien, ehrenamtlichen Engagements und fachspezifischer Ausgleichsleistungen. Auch Geflüchteten muss der Zugang zu regulärer Hochschulbildung ermöglicht werden.
Dazu gehört auch, dass die Finanzierung des Studiums gesichert ist – darum fordern wir einen erleichterten Zugang zum BAföG und eine bedarfsgerechte Verteilung. Zudem sollte sich die Höchstförderungsdauer nicht an der Regelstudienzeit orientieren, sondern realitätsnah an der durchschnittlichen Studiendauer. Andere Kosten für ein Studium, sei es für Weiterbildungsmaster, Eignungstests, außercurriculare Angeboten oder kostenpflichtige Zusatzqualifikationen, lehnen wir ab. Gleichzeitig setzen wir uns für eine Ausfinanzierung der Universitäten ein, um die strukturellen Voraussetzungen für den unbeschränkten Zugang zur Uni herzustellen.
Ablehnung der Exzellenzstrategie
Um eine Gleichberechtigung auch zwischen den einzelnen Universitäten gewährleisten zu können, sprechen wir uns gegen die Exzellenzstrategie im Generellen aus.
Diese sieht vor, bestimmte Universitäten bzw. Universitätenverbünde projektbezogen zu fördern. Durch eine solche punktuelle Finanzierung von Forschungsprojekten mit jährlich 533 Millionen Euro (getragen von Bund und Ländern) soll die Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene angekurbelt und die innovative Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Dies hat jedoch zur Folge, dass sich sogenannte “Elite-Unis” bilden und damit ein Zweiklassensystem in der deutschen Hochschullandschaft entsteht.
Wir stehen deshalb für eine flächendeckende, gerechtere Verteilung der Fördergelder in ganz Deutschland ein
Für eine sozialere Uni durch Gleichstellung und Inklusion!
Eine Universität zeichnet sich durch eine Vielfalt verschiedener Individuen, Gruppen und Lebensentwürfen aus, die voneinander lernen und zusammen das Klima der Uni prägen. Leider gibt es in Freiburg noch immer gravierende Ungleichheiten, sodass nicht alle Menschen angemessen vertreten werden. Dies beginnt bei der Gleichstellung von Mann und Frau: Obwohl das Verhältnis von weiblichen und männlichen Studierenden mittlerweile nahezu ausgeglichen ist, dominieren in anderen Bereichen wie dem Lehrbetrieb nach wie vor Männer. Die Uni muss mehr Bemühungen zeigen, dieser strukturellen Benachteiligung entgegenzuwirken. Wir fordern eine dauerhafte Quote von 50% im Rektorat, sowie eine Quote von mindestens 30% bei allen Neuberufungen im Lehrbetrieb. Langfristig sollte ein Anteil von 50% weiblichen* Professuren erreicht werden. Ein entsprechender Berufungsleitfaden reicht nicht aus. Auch eine verstärkte Doktorandinnen-Förderung kann die akademische Karriere für Frauen erleichtern. Ferner sprechen wir uns für Instrumente wie das Gender-Budgeting aus, um eine gerechte Verteilung der Mittel zu gewährleisten.
Des Weiteren muss die Uni familienfreundlicher werden und Frauen und Männern die Möglichkeit geben, eine akademische Laufbahn mit der Gründung einer Familie zu verbinden. Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass die Studierendenschaft mit Quoten in allen Gremien, im AStA und in den Referaten für die Gleichstellung von Mann und Frau kämpft. Auch bei der Inklusion ist noch vieles zu tun: Ein barrierefreies Studium wird nur in wenigen Bereichen gewährleistet. Wir fordern, dass alle Teile der Universität, Hörsäle, Bibliotheken und Mensen, barrierefrei zugänglich gemacht werden. Barrierefreiheit bezieht sich dabei nicht nur auf die bauliche Umwelt, sondern auch auf Kommunikation und Information. Zudem muss den Studierenden die Unterstützung gewährt werden, die sie brauchen. Wir fordern daher die Stelle der Beauftragten für Studierende mit Behinderung und chronischen Erkrankungen endlich mit den benötigten personellen und sachlichen Ressourcen auszustatten!
An der Uni gibt es Beauftragte für Chancengleichheit und Gleichstellung. Wir fordern ein Überdenken des Selbstverständnisses dieser beiden Beauftragten im Rahmen einer Änderung der Grundordnung der Universität, sodass sich alle Gruppen und alle Menschen an der Uni Freiburg vertreten fühlen können. In diesem Sinn wollen wir auch eine Anlaufstelle gegen die Diskriminierung von LSBTTIQ* institutionalisieren. Außerdem fordern wir, dass Genderkompetenzen bei Universitätsangestellten gestärkt werden.
Für eine bessere Studiensituation in Freiburg!
Zum Studium gehört mehr als zu lernen und sich weiterzubilden. Die Uni Freiburg sollte ein Ort sein, an dem die gesamten Rahmenbedingungen für Studierende stimmen.
Unhaltbar ist beispielsweise die Wohnungssituation, die sich in Freiburg in den letzten Jahren weiter verschärft hat. Mieten schießen nicht nur in astronomische Höhen, sondern es gibt zu wenig Wohnraum für Studierende. Wir fordern deshalb mehr Wohnheime, die den Anforderungen von Studierenden angepasst sind und bezahlbar bleiben. Dabei sehen wir uns auch als Bindeglied zur Kommunalpolitik. Wir sind zudem der Überzeugung, dass Mensen stärker auf die Interessen der Studierenden ausgerichtet sein sollten. Nach wie vor fordern wir, das Angebot durch den Ausbau des vegetarischen und veganen Essens und die Gestattung des „Mensacontainerns“ nachhaltiger zu gestalten. Zudem setzen wir uns für längere Öffnungszeiten der Mensa ein.
Für soziale Arbeitsbedingungen an der Uni!
Im Raum Freiburg zählt die Uni zu den wichtigsten Arbeitgebern. Unserer Meinung nach geht damit eine große soziale Verantwortung einher. Wir fordern faire Arbeitsverhältnisse für alle Angestellten der Uni Freiburg. Es darf keine Kettenverträge mehr geben, sondern gute Arbeitsplätze für alle, ohne Ausnahme. Wir setzen uns für sichere Promotionsverträge und eine durchdachte Finanzierung ein. Auch die Situation von studentischen Hilfskräften wollen wir deutlich verbessern. Wir brauchen nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch einen besseren Schutz gegen Ausbeutung, denn viele studentische Hilfskräfte arbeiten regelmäßig viel mehr als in ihren Arbeitsverträgen festgelegt wurde. Wir fordern hier klarere tarifliche Festlegungen und die Einrichtung einer Anlaufstelle bei Verstößen.
Für ein neues Leitbild an der Uni Freiburg!
Das Selbstverständnis und Leitbild der Uni Freiburg hat sich gewandelt. Der Einfluss der Wirtschaft auf die Hochschule besteht weiterhin, sodass die Freiheit von Lehre und Forschung der Ökonomisierung zum Opfer fallen kann. Wir lehnen das entschieden ab und sind überzeugt, dass der Zweck einer Universität nicht von der Einflussnahme von profitorientierten Wirtschaftsunternehmen betroffen sein darf.
Wir fordern: Die Uni Freiburg muss demokratischer werden! Dafür muss die Anzahl der studentischen Mitglieder im Senat deutlich erhöht werden.
Außerdem fordern wir die grundsätzliche Öffentlichkeit von Senatssitzungen, um Transparenz und damit eine Voraussetzung gelebter Demokratie herzustellen.
Zum Leitbild einer progressiven Hochschule gehört auch ein ökologisches Selbstverständnis. Wir begrüßen deshalb die Installation von Solaranlagen auf der Universitätsbibliothek und wünschen uns ähnliche Ansätze für die Zukunft.
Für eine internationale und weltweit vernetzte Uni!
Gerade in Zeiten eines weltweiten erstarkenden Nationalismus kommt internationalem Austausch und dem Knüpfen von Freundschaften über Grenzen hinweg ein besonderer Stellenwert zu. Die Uni Freiburg heißt jedes Semester viele ausländische Studierende willkommen, allerdings bilden sich häufig Gruppen, die wenig Kontakt zu lokalen Studierenden haben. Diese Entwicklung ist sehr bedauerlich, weil hier die Chance des kulturellen Austausches nicht genutzt wird. Durch mehr gemeinsame Veranstaltungen und eine Öffnung der einführenden Ersti-Veranstaltungen wie beispielsweise des Marktes der Möglichkeiten für internationale Studierende möchten wir dieses Problem angehen.
Umgekehrt sollten Auslandsaufenthalte für Freiburger Studierende erleichtert werden: Wir fordern einen Abbau der Bürokratie und die unkomplizierte Anerkennung von Leistungen. Auslandsaufenthalte sollten nicht vom Geldbeutel abhängig sein, daher fordern wir die Ausfinanzierung des Erasmus Programms sowie die Abschaffung von Gebühren zum Beispiel für die Anerkennung. Wir würden zudem eine weltweite Öffnung des Erasmus-Programms begrüßen.
Wir heißen die Pläne Eucor zu einer Europäischen Universität auszubauen grundsätzlich gut und begrüßen Schritte hin zu einem besser vernetzten Europäischen Hochschulraum. Hier muss jedoch das Angebot für Studierende und es sollte allen Studierenden offen stehen: Daher machen wir uns insbesondere für Mobilitätszuschüsse für alle Hochschulangehörigen stark, damit es nicht auf die finanzielle Lage ankommt, ob man zu einem Standort pendeln kann. Wir fordern weitgehende Mitspracherechte der Studierenden, um den Prozess hin zu diesem einmaligen Vorhaben demokratisch und sozial zu gestalten. Wir bekennen uns zur Europäischen Union und wollen die europäische Integration vor Ort vorantreiben.
Für eine aktive und einflussreiche Verfasste Studierendenschaft!
Durch die Einführung der Verfassten Studierendenschaft haben die Studierenden der Uni Freiburg endlich eine eigenständige Organisationseinheit und können sich direkter an der Hochschulpolitik beteiligen. Wir wollen die Verfasste Studierendenschaft aktiv und konstruktiv mitgestalten, sie zu einem einflussreichen, bedeutenden Teil der Universität mitentwickeln und den Studierenden eine Stimme geben. Allerdings halten wir das Wahlverfahren des Studierendenrats hinsichtlich der Initiativen, die unabhängig vom erzielten Wahlergebnis nur eine Stimme erhalten, für problematisch. Deshalb streben wir eine Reform des Wahlverfahrens an. Der Stimmenanteil der Initiativen soll sich in der Verteilung der Sitze niederschlagen und die einzelne Stimme muss aufgewertet werden. Die Verfasste Studierendenschaft muss weiterentwickelt und für alle Beteiligten fair gestaltet werden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns zwischen dem 08.12. und dem 14.12. bei den Universitätswahlen auf allen unseren Listen euer Vertrauen schenken würdet.
Eure Juso-Hochschulgruppe Freiburg
Instagram: https://www.instagram.com/jusohsgfreiburg
Für den Inhalt der Wahlwerbetexte sind einzig und allein die sich zur Wahl stellenden Studierenden oder die Listen verantwortlich.