Infoveranstaltung: Deutschland ist der größte Schuldner Europas
Auch aktuell reden viele von angeblichen „Tricks“ und Versäumnissen der griechischen Regierung sowie den griechischen Schulden. Doch in Wirklichkeit ist Deutschland der größte Schuldner in Europa und hat es mit beispielloser Raffinesse bis heute geschafft, sich aus der Verantwortung für seine Geschichte zu schleichen.
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15.09.2015 von 19:00 bis 21:00 |
Wo | KTS Freiburg Baslerstraße 103 |
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Sofortige Entschädigung aller griechischen NS-Opfer!
Es ist paradox. Griechenland braucht Geld. Dabei hat es Guthaben. Das Guthaben liegt in Deutschland und – als deutsches Staatseigentum im Ausland – in verschiedenen (europäischen) Ländern. Deutschland schuldet Griechenland seit circa 70 Jahren eine Summe, die aktuell vom griechischen Parlament auf 278,7 Milliarden Euro beziffert worden ist. Es handelt sich zum einen um die Zahlungsverpflichtungen der auf der Pariser Reparationskonferenz von 1946 festgelegten Reparationen. Zum anderen schuldet Deutschland Griechenland außerdem die Rückzahlung der sogenannten „Zwangsanleihe“ von 1942.
Völlig unabhängig von Reparationen und Zwangsanleihe schuldet Deutschland Entschädigung für die während der Besatzung begangenen NS-Massaker, denen mindestens 30.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Die Überlebenden und Angehörigen des griechischen Dorfes Distomo, das in jährlichen Zeremonien bis heute der 218 Opfer des NS-Massakers vom 10. Juni 1944 gedenkt, klagten in Griechenland 1995 eine Entschädigungssumme von 28 Millionen Euro ein.
Der AK-Distomo unterstützt seit 2001 aktiv und politisch die Entschädigungsforderungen der NS-Überlebenden aus Distomo/Griechenland. Ein Vertreter des AK-Distomo wird einen Fotobericht von der diesjährigen Reise vortragen, den aktuellen Stand des Verfahrens der Zwangsvollstreckung gegen deutsches Eigentum erläutern und die Planungen für politische Aktionen zum Gedenktag 2016 vorstellen.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Autonomen Antifa Freiburg und dem Referat für Politische Bildung des StuRa Uni Freiburg.
Hintergrundartikel im Antifaschistischen Infoblatt: